Weißenfels, 07. Juni 2022
Erben: Zur Energiewende gehören auch Solarparks,
doch Ackerflächen sind dafür zu wertvoll
Am Dienstagabend haben die Mitglieder der SPD-Kreistagsfraktion, des SPD-Kreisvorstandes und Vorsitzende von Ortsvereinen im Burgenlandkreis verschiedene Aspekte des Kohleausstiegs und der Energiewende im Burgenlandkreis in einer gemeinsamen Sitzung beraten.
Ein zentraler Punkt der Beratung waren die Flächenkonkurrenz zwischen erneuerbaren Energieanlagen und einer leistungsfähigen Landwirtschaft im Burgenlandkreis. Die einzelnen Teilnehmer berichteten von zahlreichen Anfragen in den Gemeinden, wonach auf Ackerflächen Solarparks entstehen sollen. In der Diskussion stellte sich eine klare Auffassung der der sozialdemokratischen Kommunalpolitiker heraus. Das Ackerland im Burgenlandkreis ist zu wertvoll, um mit Solaranlagen zugestellt zu werden. Im Burgenland-kreis stünden noch zahlreiche Industriebrachen, Konversionsflächen und Bergbaufolgelandschaften für Solarparks zur Verfügung. Deshalb habe auch die Magdeburger Regierungskoalition in ihrem Vertrag folgende Festlegung getroffen: „Zum sparsamen Umgang mit Grund und Boden werden wir der Nutzung der erneuerbaren Energien auf Brach- und Konversionsflächen sowie stillgelegten Deponien Vorrang ein-räumen.“
Als sehr positives Beispiel stellte Rüdiger Erben, Vorsitzender der Kreistagsfraktion, die Solaranlagen auf den Altlastenflächen des Paraffinwerkes Webau (Stadt Hohenmölsen) oder die anstehende Bebauung der ehemaligen Recyclinganlage im Teucherner Ortsteil Naundorf heraus. Solche Flächen, auf denen sonst kaum etwas entwickelt werden könne, stünden im Burgenlandkreis noch mannigfaltig zur Verfügung. So kümmere sich beispielsweise niemand um die ehemalige Deponie der Deutschen Reichsbahn in Trebnitz oder die ehemalige kreiseigene Deponie in Großkorbetha. Die Beispiele könne man beliebig fortführen. Sagte Erben nach der Sitzung:
„Die Konkurrenz zwischen Nahrungsmittelproduktion auf den Ackerflächen und der Nutzung für Solarparks müssen wir gar nicht erst aufmachen. Es gibt im Burgenlandkreis genügend geeignete Flächen für Photovoltaik-Anlagen. Durch die Bergbaufolgelandschaften kommen in den nächsten Jahren noch zahlreiche weitere nutzbare Flächen hinzu. Deshalb lehnen wir das Ausweisen von Flächen für Solarparks auf Ackerflächen so lange ab, wie im Burgenlandkreis noch Brachflächen oder Bergbaufolgelandschaften für diese zur Verfügung stehen.“