Ehemaliges Schutzhaftlager im Schloss Neu-Augustusburg

Weißenfels, 03. März 2023

 

Gedenken an den Weißenfelser Sozialdemokraten Franz Engel
und die Opfer des Nationalsozialismus

 

Mit einer Kranzniederlegung und anschließenden Stolperstein-Putzaktion gedachten am heutigen Freitagnachmittag der SPD-Kreisvorsitzende Rüdiger Erben und der Weißenfelser Ortsvereinsvorsitzende Maik Reichel gemeinsam mit weiteren Mitgliedern des Kreisvorstandes dem Sozialdemokraten Franz Engel und den Opfern des Nationalsozialismus, die vor genau 90 Jahren im ehemaligen Schutzhaftlager im Schloss Neu-Augustusburg inhaftiert wurden.

Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde das Weißenfelser Schloss von den Nazis zweckentfremdet und zu einem der ersten Gefangenensammellager umfunktioniert. Zwischen März und August des gleichen Jahres wurden hier bis zu 200 Männer unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangen gehalten. Viele der Inhaftierten wurden später in das Konzentrationslager Lichtenburg bei Prettin (heutiger Landkreis Wittenberg) deportiert.

Zu den Häftlingen zählte auch der damalige Weißenfelser Stadtrat und ehemalige SPD-Unterbezirksvorsitzender Franz Engel. Aufgrund seines mutigen und engagierten Handelns gegen die Nazis wurde er bereits im Frühjahr 1933 im Schutzhaftlager im Schloss Neu Augustusburg interniert und anschließend ins KZ Lichtenburg verschleppt. Zwischenzeitlich wurde Franz Engel zwar freigelassen, Ende der 1930er Jahre erneut eingekerkert. Das letzte Lebenszeichen von ihm stammt aus dem KZ Sachsenhausen.

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